Die Brüdersteine
Auch aus Drüber sind Volkssagen erhalten, die aufgezeichnet wurden, um sie der Nachwelt zu erhalten. Zu den Kreuzsteinen am Straßenrand bei Drüber berichtet eine Sage:
Die feindlichen Brüder
Dicht vor Stöckheim, an der linken Seite des Weges, der von Drüber zum Dorfe führt, stehen zwei hohe Feldsteine, welche sich vier bis fünf Fuß über den Boden erheben. Auf beiden sind ein Pflugrad, ein Pflugeisen und ein Pflugstock (Rüe) eingegraben. Ein dritter Stein ist so tief in den Boden versunken, daß nur noch ein kleiner Teil herausragt.
An diese Steine knüpft sich die folgende Überlieferung: Zwei Brüder, ein jeder von einem Knecht begleitet, trafen sich hier beim Pflügen, gerieten miteinander in Streit und erschlugen sich gegenseitig mit den Pfluggeräten. Sie liegen alle vier an dieser Stelle begraben. Der eine aber hatte gesagt, wer von ihnen unrecht hätte, dessen Grabstein solle versinken. Daher sind zwei Grabsteine in den Boden gesunken, während die beiden anderen noch stehen. Man hat versucht, den einen gesunkenen Stein von neuem aufzustellen, doch er ist wieder in die Erde gesunken.
Auszug aus : Einbecks Dörfer, Bilder aus vergangenen Zeiten von Erich Strauß und Helmut Hainski; Herausgeben vom Einbecker Geschichtsverein e.V. Duderstadt 1995
Literatur: (6), (7), (27), (29), (32)
(6) G. Ernst und E. Sindermann (Bearb.), Heimatchronik des Kreises Einbeck. Heimatchroniken der Städte und Kreise des Bundesgebietes, Band 14. Köln 1955.
(7) G. Ernst und E. Sindermann (Bearb.), Geschichte der Ortschaften des Landkreises Einbeck. Maschinengeschriebene Ergänzungen zur 1955 erschienenen „Heimatchronik des Kreises Einbeck". Einbeck 1957. Archiv der Stadt Einbeck.
(27) W. Müller, G.E.H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg. Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen 5. Hameln 1988.
(29) E. Plümer, Der Landkreis Einbeck Geschichte und Gegenwart. Einbeck 1971.
(32) G.Schambach, Volkssagen aus Alt-Einbeck und Südniedersachsen zwischen Leinebergland und Solling, Alfeld und Göttingen. Ausgewählt und herausgegeben von Claus Spörer. Einbeck 1977.